Glukometer mit Zuckergehalt auf medizinischen Formularen für Diabetes
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Was hilft bei Diabetes Typ 2? – 7 Tipps

Zuletzt aktualisiert am 20. März 2024 von Marianne

Diabetes Typ 2 ist eine sogenannte Volkskrankheit, die etwa 8 Millionen Menschen in Deutschland betrifft. In 15 Jahren werden es voraussichtlich 15 Millionen Betroffene sein – was hilft bei Diabetes Typ 2?

Die gute Nachricht für Dich ist, dass wir heute wissen, dass Typ 2 Diabetes keine Sackgasse, sondern ein vorübergehender Zustand ist. Der Körper kann die Fähigkeit, Zucker in die Zellen zu bringen (Insulinsensitivität), wieder erlernen. Dazu müssen alle Störfelder, die diesen Prozess behindern, beseitigt und durch gesunde Gewohnheiten, die zu einer guten Insulinsensitivität beitragen, ersetzt werden.
Du selbst hast die Möglichkeit, Deine Gesundheit wieder in die eigene Hand zu nehmen und gegen den Typ 2 Diabetes vorzugehen.
Sieben Tipps im Kampf gegen diese Form der Zuckerkrankheit findest Du im folgenden Beitrag.

Wie Diabetes Typ 1 gehört Typ 2 zum Diabetes mellitus, der Zuckerkrankheit. Während jedoch bei Diabetes Typ 1 ein Insulinmangel aufgrund einer Autoimmunreaktion in der Bauchspeicheldrüse vorliegt, so ist es bei Typ 2 Diabetes die Insulinresistenz. Der Körper verliert die Fähigkeit, Insulin zu verwerten und Blutzucker in die Zellen zu schaffen – oft wird das auch Glukoseintoleranz genannt.
Diese Form des Diabetes wird auch als „Wohlstandsdiabetes“ bezeichnet: Hauptverantwortlich ist ein ungesunder Lebensstil mit vielen hochglykämischen Kohlenhydrat-Quellen, Nährstoffmängeln, viel Fertigkost und wenig Bewegung.
In der klassischen Behandlung wird mit Medikamenten gearbeitet, die die Verwertung des Blutzuckers wieder in Gange bringen sollen. Im schlimmsten Fall wird immer mehr Insulin gespritzt…
Aber sicher bist Du hier, weil Du nach alternativen Möglichkeiten suchst, die bei Diabetes Typ 2 helfen.

Was hilft bei Diabetes Typ 2? – 7 Tipps
Diabetes Typ 2 entwickelt sich meist über einen langen Prozess aus schlechter Ernährung, wenig Bewegung und anderen Lebensstilfaktoren. Es ist wichtig, dass Du Deinen Anteil an dieser Situation erkennst und Deine Gesundheit in die Hand nimmst.
Die folgenden sieben Tipps aus unserem 120-seitigen Diabetes Typ 2-Protokoll sollen Dir Deinen Start in ein Diabetes Typ 2-freies Leben ermöglichen.

1 – Beachte diese Blutwerte
Nicht nur der der aktuelle Blutzuckerspiegel ist bei der Behandlung von Diabetes Typ 2 wichtig, sondern auch eine Menge anderer Blutwerte, die unseren Stoffwechsel bestimmen.
Drei Beispielwerte möchte ich Dir hier nennen:
Ein hoher HbA1c Wert bedeutet, Du hast einen hohen Langzeitblutzucker und solltest langfristig Deinen Kohlenhydrat Konsum reduzieren.
Je höher die Triglyzeride sind, eher solltest Du Dich bei Kohlenhydraten auf komplexe Kohlenhydrate (Hülsenfrüchte, Vollkornreis, Quinoa, Kartoffeln, Kürbis, Karotten) als Kohlenhydrat Quellen konzentrieren. Treibe außerdem leichten Sport, führe jeden Morgen kalte Duschen durch und baue auf gesunde Fette aus Fisch, Oliven, Avocado`s und Kokosöl.
Wenn Dein Cholesterinwert zu hoch ist (besonders, wenn zu viel LDL vorliegt), solltest Du durch leichten Sport und viele Ballaststoffe aus grünem Gemüse, Samen, Pilzen und Nüssen Deinen Cholesterinwert senken.

2 – Schlechte Lebensmittel bei Diabetes Typ 2
Diabetes Typ 2 entsteht meist durch den Konsum schädlicher Lebensmittel. Im Dschungel der vielen Produkte, die uns im Supermarkt geboten werden, ist es gar nicht leicht zu erkennen, was uns schadet. Die geschickte Vermarktung vieler Produkte suggeriert uns oft, dass diese Lebensmittel gesund sind.
Nimm von diesen Lebensmitteln Abstand, sie zerstören Deinen Stoffwechsel und treiben Deinen Blutzucker direkt oder indirekt in die Höhe.
Lebensmittel mit vielen gesättigten Fettsäuren oder Transfetten (Burger, Pizza, Donuts, Kuchen, Pommes…)
verarbeitetes Fleisch (Wurst, fertige Frikadellen …)
Margarine und Backfett
verarbeitete Snacks (Schokoriegel, Chips, Popcorn …)
zuckerhaltige Getränke, einschließlich Fruchtsäfte
fettreiche Milchprodukte
Nudeln oder weißer Reis

3 – Gute Lebensmittel bei Diabetes Typ 2
Eine gute Grundlage für eine gesunde Ernährung bei Diabetes Typ 2 ist die Paleo-Ernährung. Sie bietet viele Vorteile, da sie arm an Kohlenhydraten ist und sehr nährstoffreiche Lebensmittel einbezieht.
Gemüse (Brokkoli, Spinat, Artischocken)
Mit niedrigem glykämischen Index (Apfel, Beerenobst, Zitrusfrüchte)
Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte
Eier
Kräuter und Gewürze (Zimt, Kurkuma, Ingwer)
Nüsse, Samen und Kerne
Kaffee und Tee (grüner Tee, Kamillentee, Pfefferminztee)
Kokosöl, Leinöl, Olivenöl, Schwarzkümmelöl
Apfelessig
Knochenbrühe
Hülsenfrüchte (Ausnahme für Diabetiker, da sehr ballaststoffreich)
Haferflocken (geringe Mengen)
Achte auf artgerechte Haltung bei tierischen Lebensmitteln und Wildfang bei Fisch. Im Allgemeinen empfehlen wir eine regionale und saisonale Ernährung.

4 – Iss langsam und ohne Ablenkung
Im Journal Diabetes & Care wurde eine Studie veröffentlicht, die bestätigt, dass langsames und konzentriertes essen zu positiven Effekten bei Diabetes Typ 2 führt. Die Probanden berichteten über eine bessere Sättigung und ein geringeres Hungergefühl.
Außerdem wird die Nahrung langsamer aufgenommen und der Anstieg des Blutzuckerspiegels reduziert. Und ganz nebenbei führt langsames essen dazu, dass wir insgesamt weniger Kalorien zu uns nehmen.
Vermeide also klassische Formen der Ablenkung, wie zum Beispiel Fernsehen oder das Benutzen des Smartphones. Manchmal sind es die kleinen Dinge, die viel bewirken.

5 – Nutze Superfoods (z.B. Zimt)
Es gibt viele Superfoods, die einen wirklichen Effekt auf unseren Blutzuckerspiegel haben, dazu zählt Zimt.
Zimt ist gesund, weil die Heilpflanze Blutzucker-reduzierende Eigenschaften hat. Die positiven Effekte können Insulinresistenz entgegenwirken. Dadurch ist das rotbraune Gold eine gute Option bei Prädiabetes und Diabetes.
Forscher der Universität Brentford beobachteten eine Reduktion des Blutzuckers um 29 %, wenn Versuchspersonen etwa 1 TL des Gewürzes konsumierten.

6 – Erhöhe Deine Alltagsaktivität
In Studien wurde bestätigt, dass eine der häufigsten Ursachen für Übergewicht und Diabetes bei Menschen mittleren Alters, mangelnde Bewegung ist. Wenn Du einen sehr inaktiven Alltag hast, dann fährt Dein Stoffwechsel herunter und die Insulinsensitivität verschlechtert sich.
Bewegung ist ein wichtiger Reiz für Deinen Körper, Blutzucker in die Muskelzellen zu liefern.
Achte daher unbedingt auf eine hohe Alltagsaktivität.
Der beste Tipp ist ebenfalls ganz einfach: gehe jeden Tag 10.000 Schritte – ohne Ausnahme!
Allein dadurch wirst Du Deinem Körper im Kampf gegen Diabetes Typ 2 deutlich unterstützen. Durch die ständige Bewegung steigt die Insulinsensitivität merklich an, Gewichtsverlust wird erleichtert.
Nutze einen Schrittzähler oder Schrittzähler-Apps und wenn es Dir hilft, mache einen Wettbewerb mit Freunden oder Kollegen daraus – es funktioniert!

7 – Stress reduzieren und Cortisol senken
Stress ist ein negativer Einflussfaktor bei der Entstehung von Diabetes Typ 2, da er das hormonelle Gleichgewicht unseres Körpers durcheinanderbringt. Eine zentrale Rolle nimmt das Stresshormon Cortisol ein.
Cortisol ist einer der wichtigsten hormonellen Gegenspieler von Insulin und kann die Blutzuckersenkende-Wirkung in den Zellen abschwächen. Ein chronisch erhöhtes Stresslevel kann über diesen Effekt zu Insulinresistenz führen.
Achte daher ganz besonders darauf, Dein Stresslevel gering zu halten. Sicher sind Ausnahmesituationen nicht zu vermeiden, aber chronischer Stress wird Dich daran hindern, Deinen Diabetes zu behandeln.
Lerne meditieren, höre entspannende Musik, fange mit Yoga an oder verbringe viel Zeit in der Natur – es gibt viele Möglichkeiten.

Fazit – was hilft bei Diabetes Typ 2?
Unkontrollierbare Zuckerwerte, steigendes Körpergewicht, Energielosigkeit und Begleiterscheinungen wie Retinopathie sind die schwerwiegenden Folgen von Diabetes Typ 2.
Umso besser ist es, dass Du das Ruder nun selbst in die Hand nimmst und gegen Diabetes Typ 2 ankämpft. Was hilft bei Diabetes Typ 2 ist ein eiserner Wille und das Ziel die Krankheit zu besiegen.

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Written by Marianne

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