Gesundheitsvorsorge im Alter – Beispiel: die Niederlande

Zuletzt aktualisiert am 13. Juni 2024 von Marianne

Wir alle wollen gesund alt werden. Das Gesundheitswesen trägt in vielerlei Hinsicht dazu bei. Vor allem ältere Menschen machen davon Gebrauch: Viele Gesundheitsprobleme entstehen erst später im Leben. Das Nationale Institut für öffentliche Gesundheit und Umwelt (RIVM) entwickelt Wissen über Pflege und Unterstützung für ältere Menschen. Von der Distriktkrankenpflege bis zur Krankenhauspflege und von Medikamenten bis zu Rollatoren. Wir schauen nicht nur auf die Qualität der Betreuung und Unterstützung und darauf, wie sie organisiert ist, sondern auch darauf, wie sie finanziert wird.

Integrierter Ansatz für Prävention, Pflege und Unterstützung

Um die Verbindung zwischen Prävention, Pflege und Wohlfahrt herzustellen, werden neue Formen der Zusammenarbeit gesucht, zum Beispiel zwischen Kommunen, Krankenkassen, Leistungserbringern und Vertretern von Bürgern und/oder Patienten. Diese Formen der Zusammenarbeit beinhalten oft spezifische Vereinbarungen über (gefährdete) ältere Menschen. Diese Abkommen sollen sie im Auge behalten, sie dabei unterstützen, so lange wie möglich zu Hause zu bleiben und verhindern, dass die Gesundheitskosten zu hoch werden. Beispiele für solche Formen der Zusammenarbeit finden sich im Nationalen Bevölkerungsmanagementmonitor, dessen Initiator das Nationale Institut für Volksgesundheit und Umwelt des RIVM ist. Das Nationale Institut für öffentliche Gesundheit und Umwelt (RIVM) entwirft auch Netzwerke für die integrierte Versorgung älterer Menschen aus dem Langer Thuis (Longer At Home Programme).

Es gibt auch verschiedene Projekte zur besseren Verknüpfung von Pflege und Prävention. Wie zum Beispiel der digitale Präventionsschreibtisch im Gesundheitswesen. Damit stehen den Kommunen, dem Städtischen Gesundheitsdienst (GGD) und den Krankenkassen Informationen, Tipps und praktische Beispiele für die Einrichtung und Finanzierung von Präventionsmaßnahmen für Risikogruppen zur Verfügung. Darüber hinaus hat das Projekt „Prävention in der Nachbarschaft“ Wissen, Beispiele und praktische Instrumente entwickelt, um der Zusammenarbeit zwischen Pflege und Prävention eine integrale und lokale Form zu geben.

Integraler Ansatz, auch international

Die Pflege und Unterstützung (gefährdeter) älterer Menschen wird zunehmend integriert und mit der Prävention verbunden. Zwischen 2015 und 2019 arbeitete das RIVM mit sieben europäischen Ländern an einer besseren Organisation der Altenpflege, damit sie länger unabhängig leben können. Dies kann unter anderem durch die Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen Pflege- und Wohlfahrtsfachleuten und durch die Anpassung der Pflege an die Bedürfnisse älterer Menschen geschehen.

Tagesbetreuung für Menschen mit Demenz

In den letzten Jahren hat das RIVM, oft zusammen mit anderen Instituten wie der Universität Wageningen und der Universität Maastricht, an Innovationen in der Betreuung von Menschen mit Demenz gearbeitet. So wurden beispielsweise Untersuchungen zur Tagesbetreuung in Pflegefarmen für Menschen mit Demenz durchgeführt. Was ist zum Beispiel der Wert dieser Form der Tagesbetreuung im Vergleich zu einer regulären Tagesbetreuung? Und welche Lehren können reguläre Pflegeeinrichtungen (wie z.B. Pflegeheime) von Pflegefarmen ziehen? Zusätzlich zu den Pflegefarmen prüfen wir auch, ob solche Initiativen in der Stadt eingerichtet werden können. Aus diesem Grund arbeitet das RIVM zusammen mit der Universität Wageningen an einer grünen Tagesaktivität in der Stadt.

Langzeitpflege

In Bezug auf die Langzeitpflege älterer Menschen untersucht das RIVM unter anderem die zukünftige Nachfrage nach und das Angebot an Langzeitpflege. Was sind Engpässe und Lösungen in der Langzeitpflege, und was sind die Vor- und Nachteile des Einsatzes von Heimautomatisierung („Pflege aus der Ferne“)?

Infektionskrankheiten in Pflegeheimen

Das RIVM befasst sich auch mit Fakten und Zahlen über Infektionskrankheiten in Pflegeheimen. Das SNIV (Surveillance Network Infectious Diseases Nursing Homes) unterstützt Pflegeheime, um Infektionen zu verhindern und den Einsatz von Antibiotika durch ihre Bewohner einzuschränken. Dies geschieht unter anderem durch konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Hygiene, zum Beispiel.

Medikamente und medizinische Geräte

Ältere Menschen haben häufiger mehrere (chronische) Krankheiten gleichzeitig und nehmen häufiger mehrere Medikamente zur gleichen Zeit ein. Die gleichzeitige Anwendung von mehr als 5 Arten von Arzneimitteln wird als Polypharmazie bezeichnet. Das RIVM untersucht die Auswirkungen der Polypharmazie auf die Gesundheit und das Wohlbefinden älterer Menschen. Beispielsweise wird offenbar nicht genügend auf die Wechselwirkungen zwischen Medikamenten geachtet, die Ärzte sind sich oft nicht ausreichend bewusst, welche Medikamente die Patienten einnehmen, und es werden manchmal Fehler gemacht, z.B. bei der Dosierung von Medikamenten, wenn Menschen nach einem Krankenhausaufenthalt nach Hause gehen. Es wird auch untersucht, ob es möglich ist, unerwünschte Arzneimittelwirkungen in Pflegeheimen zu registrieren.

Ältere Menschen verwenden aufgrund ihrer Pflegebedürftigkeit häufig auch medizinische Geräte, wie chirurgische Instrumente oder MRT-Magnetresonanztomographie-Scans. Das RIVM führt Forschungen über medizinische Geräte durch. Wir konzentrieren uns insbesondere auf medizinische Geräte mit hohem Risiko. Solche Untersuchungen können nach einem Vorfall mit einem medizinischen Gerät, nach Signalen aus dem Feld oder nach Berichten an die Meldestelle für Implantat-Nebenwirkungen durchgeführt werden.

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Marianne

Als erfahrene Gesundheitsreporterin widme ich mich leidenschaftlich der Aufgabe, komplexe medizinische und gesundheitliche Themen verständlich und faktenbasiert aufzubereiten. Mit einem Hintergrund in Journalismus und einer tiefen Begeisterung für wissenschaftliche Recherchen, übersetze ich aktuelle Studien und Entwicklungen in klare, präzise Berichte, die Leserinnen und Leser informieren und inspirieren. Meine Expertise umfasst ein breites Spektrum an Themen, darunter Prävention, Ernährung, mentale Gesundheit und innovative Therapien. Ich verstehe es, wissenschaftliche Zusammenhänge mit einer journalistischen Erzählweise zu verbinden, die sowohl Fachleute als auch Laien anspricht. Dabei ist mir Transparenz und eine klare Quellenangabe besonders wichtig. In einer Welt voller Informationsflut liegt mein Fokus darauf, fundierte und verlässliche Inhalte bereitzustellen, die eine solide Grundlage für bewusste Entscheidungen im Alltag bieten. Ob in Form von Artikeln, Blogbeiträgen oder Reportagen – ich liefere hochwertige Inhalte, die aktuelle Gesundheitstrends hinterfragen und fundierte Perspektiven eröffnen. Lassen Sie sich von meiner Leidenschaft für Gesundheitsjournalismus überzeugen und profitieren Sie von meiner Fähigkeit, Wissen in Worte zu fassen, die bewegen. Ich freue mich darauf, Sie mit meinem Know-how und meiner Hingabe zu unterstützen.

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